Erarbeiten eines Themenplakats und Rollenspiels zum Thema Geschlechterrollen und Rollenbilder.
Die SuS setzen sich mit Geschlechterrollen und Rollenbildern in der heutigen Zeit auseinander.
Die SuS präsentieren auswendig ein selbst erfundenes Rollenspiel, bei dem sie Mimik und Gestik passend einsetzen.
Die Ballade kann im Zusammenhang mit oder sogar als Einstieg zum Thema Geschlechteridentität/Rollenbilder o.Ä. behandelt werden. Auch zur Berufswahl (v.a. hinsichtlich geschlechtertypischer Berufe) gibt es Anknüpfungspunkte.
Die Einheit lässt sich auch mit der Ballade „Blutendes Herz“ umsetzen. In diesem Fall müssten die Fragen zum Plakat sowie das Rollenspiel inhaltlich leicht angepasst werden. Der Fokus verschiebt sich von der beruflichen Tätigkeit der Frau („Die Müllerin“) zu gesellschaftlichen Zwängen, denen die Frau unterliegt („Blutendes Herz“). Da es bei „Blutendes Herz“ um einen Kindsmord geht, müssen die SuS beim Einstieg sorgfältig darauf vorbereitet werden. N.B.: „Blutendes Herz“ ist nicht vollständig vertont.
Emanzipation
Sekundarstufe I (9. Klasse)
4-5 Lektionen
· | Tondatei |
· | Liedtext |
· | Quellenangaben Rollenbilder |
· | Tablet oder Laptop mit Internetzugriff |
· | Plakate, Stifte |
· | Video-Abspielgerät (z.B. Tablet) |
· | Beurteilungsbogen |
Es war einmal e Müllerin,
ein wunderschönes Weib.
Sie wollt’ au sälber mahle,
das Geld, das wollt’ sie spare,
wollt selbst der Mahlknecht sein,
wollt selbst der Mahlknecht sein.
Und als der Müller nach Hause kam,
vom Regen war er nass:
„Steh nur auf, Frau Mülleri stolze,
mach mir ein Feuer von Holze,
vom Regen bin ich nass,
vom Regen bin ich nass.“
„Steh dir nicht auf,
lass dich nicht ein,“
so sprach die Mülleri fein,
„hab die ganze Nacht gemahlen,
das Geld mir zu ersparen,
vom Abe bis an den Tag,
dass ich nicht aufstehen mag.“
„Stehst du nicht auf, lässt mich nicht ein,
so soll’s gesprochen sein:
die Mühli tu ich verkaufe,
das Geld will i versaufe,
für lauter kühlen Wein,
wo schöneri Mädel sein,
wo schöneri Mädel sein.“
„Frage nichts darnach,
frage nichts darnach,“
so sprach die Mülleri fein.
„Dert usse uf der Höchi,
dert bau ich mir eine Mühli,
wo Quell und Wasser fliesst
und andere Leut verdriesst.“